Reine Männersache: Prostata-Check-Up

Die Prostata, oder auch Vorsteherdrüse, befindet sich im Inneren des Körpers direkt unter der Harnblase. Sie ist mit der Harnröhre verbunden und etwa kastaniengroß. Ihre Funktion besteht darin, einen Großteil des milchigen Ejakulats, welches die Samen im Sperma ernährt und ihrer Fortbewegung dient, zu produzieren. Bei fast jedem zweiten Mann über 50 Jahren nimmt sie an Größe zu. Ursache dafür kann eine benigne Prostatahyperplasie (BPH) sein. Diese geht häufig mit Problemen beim Wasserlassen einher, weil die Harnröhre durch die vergrößerte Vorsteherdrüse zugedrückt wird. Weiterhin werden etwa 50 Prozent aller Männer im Laufe ihres Lebens von einer Prostatitis heimgesucht. Diese kann akut oder chronisch verlaufen, Schmerzen verursachen und muss behandelt werden. Wovor sich jedoch Männer am meisten fürchten, ist Prostatakrebs. Das Prostatakarzinom wächst allerdings sehr langsam und führt nur bei weit weniger als 20 Prozent der Betroffenen zum Tod. Lesen Sie hier, warum eine regelmäßige Untersuchung und Früherkennung sinnvoll ist …

„Die Prostatauntersuchung dauert nur wenige Minuten und ist völlig schmerzfrei.“

Dr. med. Christoph Essmeyer-Schoeneich
Facharzt für Urologie und Andrologie

Christoph Essmeyer-Schoeneich – Prostata – Medeno Medical Check-Up – Bremen

Was ist Prostatakrebs und wie entsteht er?

Etwa 65.000 Männer erhalten jährlich die Diagnose über ein Prostatakarzinom. Doch was bedeutet das eigentlich? Wenn sich die Erbinformation in den Körperzellen verändert und dies vom Organismus nicht mehr kontrolliert werden kann, teilen und vermehren sich die veränderten Zellen, sodass ein Tumor entsteht. Dieser kann gutartig oder bösartig sein.

Zu den bösartigen gehören die Karzinome, wie das Prostatakarzinom. Dies bedeutet, dass die Gefahr besteht, dass sich Krebszellen aus diesem Tumor lösen und über den Blut- bzw. Lymphkreiskauf durch den Körper wandern sowie andere Stellen im Organismus befallen können.

Allerdings ist nicht jedes Karzinom gleich. Einige sind nur auf die Prostata begrenzt, wachsen sehr langsam oder gar nicht weiter. Andere können lokal fortschreiten, ohne jedoch andere Stellen im Körper zu befallen oder tun dies erst viel später. Schließlich kann ein Tumor jedoch auch aggressiv sein, schnell wachsen und Metastasen bilden bzw. streuen. Wie sich ein Prostatakarzinom jeweils entwickelt, kann nicht vorhergesehen und muss daher beobachtet werden.

Gibt es bestimmte Risikofaktoren und -gruppen?

Studien konnten zwei Hauptrisikofaktoren bzw. -gruppen ausmachen, die in engem Zusammenhang mit Prostatakrebs stehen: ein zunehmendes Alter und die genetische Veranlagung. Etwa 80 Prozent der Männer, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wird, sind älter als 60 Jahre. Autopsien haben ergeben, dass über 60 Prozent der über 60-Jährigen eine Frühform des Prostatakarzinoms haben, unabhängig davon, ob es erkannt wurde. Ob es jedoch behandelt werden muss, oder nicht, hängt von der weiteren Entwicklung des Tumors ab.

Die genetischen Erbanlagen spielen ebenfalls eine große Rolle. Wenn es im Familienkreis Prostatakrebsfälle gibt oder gab, dann erhöht sich das Risiko um das Doppelte, selbst davon betroffen zu werden und die Wahrscheinlichkeit, in geringerem Alter daran zu erkranken, wächst.

Nicht weniger wichtig sind Risikofaktoren, wie ungünstige Lebensgewohnheiten. Dazu zählen Tabak- und Alkoholkonsum, Übergewicht und sowohl psychischer als auch physischer Stress. Übrigens: Die häufigste Todesursache bei Männern ist nicht Prostatakrebs, sondern eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Wie läuft die Prostatauntersuchung ab?

Eine Prostatauntersuchung beim Urologen ist eine Kombination aus drei wichtigen Tests, dem PSA-Test, der digital-rektalen Tastuntersuchung und der Ultraschalluntersuchung.

Tastuntersuchung - Prostata – Medeno Medical Check-Up – Bremen

Tastuntersuchung

Gerade vor diesem kleinen Eingriff fürchten sich die meisten Männer, denn der Arzt wird mit einem Finger über das Rektum die innen liegende Prostata ertasten. So kann er schnell und einfach Veränderungen in ihrer Größe oder Verhärtungen feststellen. Angst und Scham sind jedoch unbegründet. Für den Arzt ist die rektale Untersuchung ein Routineeingriff und zudem die einzige Möglichkeit, die Vorsteherdrüse zu erfühlen, denn Karzinome bilden sich häufig auf der dem Enddarm zugekehrten Seite. Allein diese Form des Check-Ups reicht aber nicht aus. Deshalb sollte zusätzlich ein PSA-Test durchgeführt werden.

PSA-Test - Prostata – Medeno Medical Check-Up – Bremen

PSA-Test

Beim prostataspezifischen Antigen (PSA) handelt es sich um ein Eiweiß, das in der Prostata gebildet wird. Dieses ist im Blut nachweisbar. Der normale Wert beträgt etwa zwischen 0 und 2 bis 2,5 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml). Die Konzentration des PSA-Wertes steigt um ein Vielfaches an, wenn ein Prostatakarzinom vorliegt. Der PSA-Test ist jedoch nicht zuverlässig und sollte wiederholt werden, denn auch eine Prostatitis, eine BPH oder körperliche Aktivitäten vor dem Test können den Wert ansteigen lassen. Regelmäßige Kontrollen sind deswegen für eine Früherkennung unbedingt notwendig, besonders, wenn der Wert über 4 ng/ml liegt. Bei etwa der Hälfte der Männer mit einem PSA-Wert von 10 ng/ml und höher liegt ein Prostatakarzinom vor.

Ultraschall - Prostata – Medeno Medical Check-Up – Bremen

Ultraschalluntersuchung

Die Untersuchung der Prostata mittels transrektalem Ultraschall (TRUS) gibt die Möglichkeit, auffällige Bezirke der Prostata zu erkennen und das Volumen zu beurteilen. Hierbei wird ein Ultraschall-Stab schmerzfrei durch den After eingeführt.

Was passiert, wenn sich der Verdacht bestätigt?

Äußert der Arzt seinen Verdacht auf Prostatakrebs, dann kann er nur durch eine Biopsie, bei der unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe entnommen wird, den Verdacht bestätigen oder ausschließen. Glücklicherweise kann in den meisten Fällen nach einer Biopsie ein Prostatakrebsverdacht nicht bestätigt werden.

Bei einer positiven Biopsie, das heißt, wenn ein Tumor nachgewiesen werden kann, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass er behandelt werden muss. Allerdings ist die Diagnose für den Betroffenen zunächst einen Schock und stellt eine Belastung dar, die seine Lebensqualität einschränken kann, auch wenn der Tumor in Zukunft vielleicht gar nicht weiter wächst oder niemals streut. Deshalb reicht es häufig, das Prostatakarzinom zu überwachen, weiterhin zu beobachten und regelmäßig zu untersuchen.

Wird der Tumor früh erkannt und hat noch keine Metastasen gebildet bzw. ist nur lokal auf die Prostata begrenzt, kann er meist vollständig operativ entfernt werden. Dabei können Bestrahlungen oder eine Prostatektomie, das heißt eine vollständige Entfernung der Prostata, für eine Heilung notwendig sein.

Wird das Karzinom erst spät entdeckt und ist schon in einem fortgeschrittenen Stadium bzw. streut, dann können lediglich das Tumorwachstum durch Hormonentzug gehemmt und die symptomatischen Beschwerden behandelt werden.

Bei Patienten mit hohem Alter ist abzuwägen, ob die einzelnen Therapien überhaupt sinnvoll sind.

Prostata – Medeno Medical Check-Up – Bremen

Wie lässt sich das Risiko senken?

Gegen ein hohes Alter und die erbliche Veranlagung kann freilich keiner etwas tun. Doch eine gesunde Lebensführung kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, aber auch andere Krankheiten zu erleiden, mindern sowie einen Krankheitsverlauf deutlich positiv beeinflussen. Dazu zählen in erster Linie ein Verzicht auf das Zigarettenrauchen und ein geringer Alkoholkonsum. Weiterhin ist es förderlich, durch körperliche Aktivität und eine gesunde bzw. abwechslungsreiche Ernährung, ein angemessenes Körpergewicht zu halten und fit zu bleiben. Zudem sind eine positive Einstellung zum Leben und das Vermeiden von psychischem bzw. physischem Stress wichtig für das eigene Wohlbefinden sowie die Gesundheit.

Tun Sie sich selbst den Gefallen und nehmen sie an Früherkennungsmaßnahmen teil. Je eher, desto besser: Männer sollten sich im Alter zwischen 45 und 50 Jahren bzw. jene, die in Bezug auf Prostatakrebs familiär belastet sind, bereits ab 40 Jahren, einem Prostata-Check-Up inklusive PSA-Test unterziehen. Eine intensive Beratung sowie regelmäßige Untersuchungen können die Lebensqualität, auch bei einer eventuellen Diagnose, erheblich maximieren.

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Wichtiger Hinweis

Alle unsere Empfehlungen sind sorgfältig geprüft und für gesunde Erwachsene gedacht, die älter sind als 18 Jahre. Keiner unserer Artikel kann einen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bitte konsultieren sie einen Arzt, bevor sie mit einer Ernährungsumstellung oder Fitnessprogramm beginnen. Besonders wichtig ist der medizinische Rat, wenn sie in der Vergangenheit bereits Beschwerden gehabt haben sollten.

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