Wer rastet, der rostet – warum ist Bewegung so wichtig?
Vor vielen tausend Jahren, als die Menschen sich noch jeden Tag auf die Suche nach Nahrung und Wasser machen mussten, hatten sie noch keine Zeit, Fett anzusammeln. Jeden Tag mussten sie körperlich aktiv werden, um überhaupt etwas zu Essen zu finden. Heute sitzen und stehen wir viele Stunden hintereinander oder bewegen uns mit dem Auto fort, statt zu Pferde, was unsere Muskeln anspannen würde. Unsere Bequemlichkeit hat uns eine der typischen Volkskrankheiten eingebracht. Neben Stress, falscher Ernährung und Rauchen, zählt die mangelnde Bewegung zu den Hauptrisikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. Kardiovaskulär bedeutet nichts anderes, als den Blutkreislauf betreffend, wozu alle Blutgefäße und das Herz gehören.
Solange der Motor des Lebens läuft, funktioniert auch der Mensch. Heute sind – laut der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – arteriosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen, allen voran die koronare Herzkrankheit und der ischämische Schlaganfall, die weltweit führenden Ursachen für ein frühzeitiges Ableben der Menschen.
Was können wir also tun?
Ganz einfach – unseren Körper in Schach halten, mit einer ausgewogenen Ernährung und einer gesunden sowie aktiven Lebensweise. Nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ist Prävention wirksam: Über 50 Prozent der koronaren (die Herzkranzgefäße betreffenden) Erkrankungen können vorgebeugt oder vermindert werden, wenn der Mensch seine Risikofaktoren minimiert. Bei 40 Prozent der Patienten können die Behandlungseffekte sogar verbessert werden. Gezielte Bewegung können wir durch sportliche, aber auch andere Aktivitäten erreichen.
Leider assoziieren immer noch viele Personen mit Sport eine schweißtreibende und mühsame Anstrengung. Dabei geht es bei Bewegung einzig und allein um ein ursprüngliches Bedürfnis des Menschen. Wenn Sie Kinder beobachten, dann fällt Ihnen sicher auf, dass sie plötzlich einfach losrennen, hüpfen oder ein Rad schlagen. Vielleicht haben Sie dieses Bedürfnis auch manchmal, doch Sie müssen gerade acht Stunden vor dem Computer sitzen oder quer durch Deutschland fahren oder an einer Werkbank stehen. Personen, die Berufen nachgehen, in denen Bewegung durch die Art der Tätigkeit integriert ist, beanspruchen ihren Körper einseitig. Daher brauchen selbst sie einen Ausgleich.
Was passiert, wenn wir uns bewegen?
Zunächst einmal wird durch körperliche Aktivität unser Hormonhaushalt angekurbelt. Unter anderem werden Endorphine ausgeschüttet, die uns glücklich machen und helfen, Stress abzubauen. Wir steigern also unser Wohlbefinden. Wichtige Enzyme, die der Fettverbrennung dienen, werden aktiviert. Dadurch werden nicht nur gefährliche Fettzellen, sondern auch Cholesterinablagerungen in den Arterien verhindert und abgebaut.
Weiterhin regulieren wir unsere Atmung und versorgen unseren Körper besser mit Sauerstoff. Wir stärken durch Bewegung unsere Knochen, Gelenke bzw. Bänder und beugen Osteoporose vor. Unsere Muskeln werden ausgeprägt und fester. Der Widerstand im Muskelgewebe lässt unseren Bluthochdruck sinken, weil die Kapillargefäße geöffnet werden. Die Muskulatur in den Beinen unterstützt die wichtige Arbeit der Venen, wodurch die Herzleistung verbessert wird.
Regelmäßige körperliche Aktivitäten erhalten unsere Muskelmasse, die unsere Fettreserven abbauen und Wasser speichern. So kann das Blut schön durch die Gefäße zirkulieren, unsere Organe leichter erreichen und unsere gesamte Körperfunktion optimieren.
ABER: Alles Wissen, sämtliche Leitlinien, Empfehlungen, Behandlungsmethoden oder Bonusprogramme nützen nichts, wenn der Mensch sich selbst nicht motiviert. Studien haben Folgendes ergeben: Auch wenn dem Menschen bewusst ist, dass er körperlich aktiv werden muss, um seine Gesundheit zu verbessern oder zu erhalten, bleibt sein größter Feind er selbst. Es hapert an der Umsetzung und dagegen kann nur jeder Einzelne selber etwas tun.
Wie lässt sich der innere Schweinehund bekämpfen?
Vielleicht hilft es, wenn Sie sich bewusst machen, dass Ihnen nur dieser eine Körper zur Verfügung steht. Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, dann gehen Sie mit ihm auch anders um, oder? Es ist erstaunlich, wie Menschen viel mehr Herzblut in ganz andere Dinge stecken, etwa in die Pflege ihres Wagens, als in ihren eigenen Körper. Dabei wissen sie selbst, dass Bewegung ihnen guttut. Wenn sie einmal in Schwung gekommen sind, dann spüren sie das auch. Sehen Sie körperliche Aktivität nicht als notwendiges Übel, sondern als Teil Ihrer Existenz an. Deshalb ist es auch nicht nötig, sich motivieren zu müssen, sondern vielmehr wichtig, zu akzeptieren, dass Bewegung Teil unseres Lebens ist.
Sehen Sie es mal so: Bereits 15 bis 30 Minuten Bewegung am Tag machen Sie fit und vermindern Ihr kardiovaskuläres Erkrankungsrisiko, noch bevor Sie überhaupt einen Trainingseffekt bemerken. Allerdings ist die Regelmäßigkeit das A und O und gleichzeitig das Hauptproblem bei den meisten Menschen. Oftmals klappt es nach einem Motivationsschub, aktiv zu werden. In den meisten Fällen hält diese Motivation aber nur wenige Wochen bis Monate an.
Wie können Sie dem entgegenwirken?
Versuchen Sie, Ihre Sichtweise zu ändern. Es ist am Ende lediglich eine Einstellungssache, die Sie zu Ihrer ganz persönlichen Sache machen können. Beginnen Sie noch heute damit, Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren. Wenn Sie gerade keine Lust auf Sport haben, dann gehen Sie eben spazieren. Suchen Sie sich Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen: Schwimmen, Rad fahren, Tanzen, Wandern, was es auch sei. Probieren Sie immer wieder Neues aus, suchen Sie sich Gleichgesinnte und bleiben Sie am Ball.
So schaffen Sie es:
Halten Sie sich vor Augen, dass Sie mit einem geringeren Aufwand täglich letztendlich mehr erreichen, als mit einem einzigen Auspowern am Wochenende. Befreien Sie sich vom Gedanken, dass Sie Sport machen müssen. Freunden Sie sich lieber damit an, dass Sie ab sofort nur Ihrem Grundbedürfnis folgen werden, und zwar jeden Tag ein bisschen. Sie werden merken, dass Ihnen diese Leichtigkeit den nötigen Schubs geben wird.
In den folgenden Beiträgen werden wir Ihnen verständlich erklären, wie sie ihren aktuellen Fitnesszustand messen und wie sie die Ergebnisse interpretieren können. Von medizinischen Ansätzen bis zu Daten von Fitnessarmbändern und Smartphone – wir erklären ihnen, auf welche Werte sie achten sollten, wie sie sich die richtigen Ziele setzen und wie sie sich motivieren können, um ihrem Gesundheitsoptimum dauerhaft möglichst Nahe zu kommen.
Wir bringen Ihre Gesundheit auf Kurs.
Ihr Medeno-Team
Diese Stories könnten Sie auch interessieren:
Wichtiger Hinweis
Alle unsere Empfehlungen sind sorgfältig geprüft und für gesunde Erwachsene gedacht, die älter sind als 18 Jahre. Keiner unserer Artikel kann einen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bitte konsultieren sie einen Arzt, bevor sie mit einer Ernährungsumstellung oder Fitnessprogramm beginnen. Besonders wichtig ist der medizinische Rat, wenn sie in der Vergangenheit bereits Beschwerden gehabt haben sollten.